Edmund Moeller
*8.8.1885 Neustadt b. Coburg, + 19.01.1958 in Dresden
Nach dem Besuch einer Gewerbeschule in Neustadt b. Coburg absolvierte Edmund Moeller eine Lehre in der Düsseldorfer Werkstatt des Bildhauers Rutz.
Seit 1903 Meisterschüler an der Dresdner Kunstakademie bei Prof. Robert Diez, erhielt er 1904 den Rompreis. 1913 erhielt er den Großen Preis der Berliner Kunstausstellung für seine Brunnenfigur "Silen" (Standort heute: Parkanlage Fachkrankenhaus Coswig bei Dresden). Diese Figur und eine zweite Plastik "David" schmückten 1914 den Eingangs-bereich der Großen Dresdner Kunstausstellung. 1914 schuf er den "Wettinbrunnen" für die Stadt Crimmitschau im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung; dieser Brunnen ist vollständig erhalten und bis heute funktionsfähig.
1923 gewann er den international ausgeschriebenen Wettbewerb um das peruanische Freiheitsdenkmal Trujillo, das 1927 eingeweiht wurde. Peru verlieh ihm dafür den höchsten Staatspreis, den Sonnenorden und Professorentitel. Vom Preisgeld baute sich Moeller ein großzügiges Atelierhaus mit parkähnlichem Garten in der Gostritzer Straße 10.
1926 erhielt er für die Statue "Das Echo" einen Preis der Gartenbau- und internationalen Kunstausstellung Dresden. Die Figur befindet sich noch heute im Garten des Atelierhauses von Moeller in der Gostritzer Straße 10, das der Genossenschaft "Kunst + Bau" gehört.
1933/34 entstand der Altar für die Thomaskirche in Dresden, zwei Reliefs mit dem Titel "Die bekehrte und die zu bekehrende Gemeinde", der, vollständig erhalten, die Kirche heute noch schmückt. 1938 entstand das bekannte Relief am Dresdner Königsufer "Die Bomätscher", das noch heute unterhalb der Albertbrücke zu sehen ist. U.a. für diese Arbeit erhielt 1939 erhielt Moeller den Kunstpreis der Stadt Dresden.
Edmund Moeller, 1927
Zahlreiche Porträtbüsten Moellers belegen sein Können in diesem Bereich, offenbar war er in den 20er und 30er Jahren ein bevorzugt gewählter Künstler.
Die Tänzerin, Bronze, 1920; Standort: Städtische Galerie Dresden
Sein künstlerisches Spektrum war breit, nicht nur in Bezug auf die von ihm verwendeten Materialien. Neben Kleinplastiken schuf er auch eine Vielzahl von grafischen Arbeiten. Unverkennbar war sein Bemühen, Monumentalwerke zu schaffen. Noch in den fünfziger Jahren skizziert er den Entwurf einer Beethovenfigur, deren Grundidee ihn seit Anfang der 30er Jahre beschäftigte.
Das Befreiungsdenkmal in Trujillo (Peru)
Für die Ehrengalerie berühmter Wissenschaftler im Hygienemuseum schuf er Büsten von Robert Koch, Gregor Mendel, Rudolph Virchow und Luis Pasteur. Ebenfalls erhalten in den Sammlungen des Museums ist eine Plastik von Wilhelm Kreis.
Die Skulpturensammlung Dresden besitzt u. a. eine Büste von Max Liebermann, Maxim Gorki und Porträts von Bach und Beethoven. Moeller fertigte eine Anzahl von Grabdenkmalen und -plastiken, einige davon sind in Neustadt, seiner Geburtstadt, zu finden. Bemerkenswert ist auch seine eigene Grabstätte auf dem Dresdner Friedhof in Leubnitz, ein Hochrelief aus den 20er Jahren.
Büste Wilhelm Kreis, Bronze, 1930
Kirsch, Antje: Edmund Moeller –
Auf der Suche nach einem vergessenen Dresdner Bildhauer,
Dresden, 2005 (vergriffen)